Zwischen moderner Architektur und Alpabtrieb, zwischen Wintersport und Hochkultur: wie der Bregenzerwald zu dem wurde, was er heute ist.
An regional begründetem Selbstbewusstsein mangelt es den Bewohnerinnen und Bewohnern des Bregenzerwalds in der Regel nicht, wie der gern zitierte Spruch „Wäldar ka nüd jedar sin” („Wälder kann nicht jeder sein”) belegt. Doch trotz der politischen, wirtschaftlichen und nicht zuletzt kulturellen Bedeutung, die der Bregenzerwald für Vorarlberg stets besaß (immerhin lebte bis ins 19. Jahrhundert ein Viertel der Landesbevölkerung dort) fehlte bisher eine zusammenfassende Darstellung der regionalen Geschichte.
Um zu verstehen, wie der Bregenzerwald in der Gegenwart „tickt”, braucht es das Wissen um seine alles andere als geradlinige historische Entwicklung – jenseits der üblichen Stereotype. Manches erklärt sich aus langer geschichtlicher Tradition, anderes aus der Notwendigkeit und Bereitschaft, sich immer wieder an neue Gegebenheiten anzupassen. Der Bregenzerwald wird so zu einem trefflichen Beispiel dafür, dass Beharrungsvermögen und Flexibilität, Abgeschiedenheit und Weltoffenheit keine Gegensätze sein müssen.