Ein Überblick über die identitäts- und kulturpolitische Bedeutung der Südtiroler Blasmusik
Die Südtiroler Blasmusik in den schwierigen Jahrzehnten von 1918 bis zur Gründung des Verbandes Südtiroler Musikkapellen 1948 aus zeitgeschichtlicher, musikhistorischer und ethnographischer Perspektive in den Blick zu nehmen, war das Ziel eines mehrjährigen Forschungsprojekts, dessen reicher Ertrag hier nun in gedruckter Form vorliegt.
Die Tatsache, dass sich die Südtirolerinnen und Südtiroler nach den Grenzverschiebungen von 1919/20 in einem neuen Staatsverband als Minderheit wiederfanden, verlieh hier der Blasmusik eine besondere identitäts- und kulturpolitische Bedeutung; dies gilt besonders für die Jahre der faschistischen Diktatur, die die Blasmusikvereine zu vereinnahmen und unter Druck zu setzen versuchte.
Der Band thematisiert zahlreiche neue Facetten, hinterfragt lange Zeit unkritisch Tradiertes auf breiter Akten- und Quellengrundlage, kontextualisiert es vergleichend und interpretiert es neu. „In Treue fest durch die Systeme” dürfte auf längere Sicht das gültige Referenzwerk zu diesem Thema bleiben.