Brauchen wir heute noch Vorbilder?
Die großen Frauen und Männer – egal ob Erfinderin, Weltklassesportler oder Politikerin: Professor Benjamin von Braitenberg kennt sie alle. Der Professor hat sein ganzes Leben damit verbracht, die Geschichte seines Landes zu studieren und alles darüber zu sammeln. Diese wertvolle Sammlung sollen Braitenbergs Töchter nach seinem Tod der Öffentlichkeit zugänglich machen. Allerdings kommen dem Professor immer öfter Zweifel, ob die nachfolgenden Generationen überhaupt noch daran interessiert sein werden.
Da trifft er auf einen Theaterdirektor, der ihm seine Hilfe dabei anbietet, das großartige Werk bekannt zu machen. Doch es kommt nicht dazu, denn plötzlich überschlagen sich die Ereignisse. Eine sich rasch ausbreitende Krankheit überrollt die Gesellschaft. Im Trubel der Entwicklungen brechen Konflikte auf, die offensichtlich nur verschüttet waren. Braitenbergs Tochter Almut, die stets für ihren Vater da war, verliebt sich Hals über Kopf in den Theaterdirektor. Die Ehe der zweiten Tochter Carla mit dem Chefarzt Steffen Bergmann gerät in eine Krise, während die Klinik, in der Bergmann arbeitet, aufgrund steigender Infektionszahlen immer größerer Belastung ausgesetzt ist und sogar abgeriegelt werden muss. Die Drogenproblematik, in der ihr gemeinsamer Sohn Jochen steckt, wird vor allem für Carla zur großen Belastungsprobe.
Der Plan des Professors, die Zukunft seiner Sammlung in die Hände seiner Familie zu legen, fällt allmählich in sich zusammen. Er, der ein ganzes Netzwerk an Kontakten pflegte und bis in die Politik und die Beamtenschaft des Landes hinein viele Freunde hat, ist plötzlich gezwungen, auf Einladungen zu verzichten. Dann brechen aufgrund der Turbulenzen an den Börsen auch noch die Kurse seiner Aktien ein.
Während also alles darauf hindeutet, dass das großartige Lebenswerk niemals an die Öffentlichkeit gelangen wird, ist Braitenberg überzeugt, dass das Beispiel „Der Großen von gestern” nur umso mehr an Bedeutung gewinnt, je mehr die politische und gesellschaftliche Krise sich zuspitzt. Aber wird er es schaffen, auch die Generation seiner Kinder und Enkel davon zu überzeugen?