Volksmusik in den Alpen zwischen Funktionalität, Pflege und Wettbewerb.
Schriften zur musikalischen Ethnologie, Band 1
Volksmusik in den Alpen zwischen Funktionalität, Pflege und Wettbewerb.
“Schriften zur musikalischen Ethnologie” heißt die neue Publikationsreihe des Abteilungsbereichs Musikalische Volkskunde an der Abteilung für Musikwissenschaft der Universität Mozarteum Salzburg. Sie beschäftigt sich mit der musikalischen Praxis und den Strukturen der Musik und interpretiert sie als soziale Interaktion und als Identitätssymbol gesellschaftlicher Gruppen.
Volksmusikforschung und Volksmusikpflege sind die beiden großen Themenbereiche dieses Bandes, der die Forschungsergebnisse zweier wissenschaftlicher Symposien in Innsbruck (2008 und 2010) vorlegt.
Ausgewiesene Fachleute der traditionellen Volksmusik aus den Alpenregionen befassen sich mit den historischen Quellen und der Gegenwart sowie der Gratwanderung der Volksmusik in den Alpen zwischen Funktionalität, Pflege und Wettbewerb. Vom Sammeln, Speichern, Erinnern und Restaurieren ist die Rede, aber auch von der Lust des Vergessens und von Veränderungen, von Volksmusik-Grenzziehungen und Einwanderer-Musikkulturen.
Der Band enthält auch eine DVD mit Ton- und Filmbeispielen. Er ist Professor Josef Sulz, dem Gründer des Mozarteums in Innsbruck sowie des Alpenländischen Volksmusikwettbewerbs, gewidmet.
Mit Beiträgen von: Gerlinde Haid, Max Peter Baumann, Thomas Nussbaumer, Karoline Oehme-Jüngling, Klaus Petermayr, Elmar Walter, Renato Morelli, Brigitte Bachmann-Geiser, Evelyn Fink-Mennel, Barbara Kostner, Thomas Hochradner, Sandra Hupfauf, Nadja Wallaszkovits
Aus dem Inhalt:
– Volksmusik und Gedächtnis. Vom Sammeln und Speichern, vom Erinnern und von der Lust des Vergessens
– Musik der Alpenländer – von der Zukunft einer Retrospektive
– “Volksmusik”-Grenzziehungen im “Dreiländereck Österreich, Schweiz, Italien”. Zur Feldforschung im Oberen Gericht und Obervinschgau 2008-2010
– “Was unsere Väter sangen…” – Entwicklungen und Perspektiven des Schweizerischen Volksliedarchivs in Basel
– Zwischen Pflege und musikalischem Alltag. Vom thematischen Wandel der Feldforschung am Beispiel Oberösterreich
– Volksmusik in Bayern im Spannungsfeld zwischen Volksmusikforschung und Volksmusikpflege. Dargestellt anhand von Beispielen
– “Ländliche Gebrauchsmusik” versus “Volksmusik”. Wechselbeziehungen in Geschichte und Gegenwart, dargestellt am Beispiel historischer Quellen aus Oberösterreich
– Volksmusik in der Vitrine. Zur Dauerausstellung “Volksmusik” im Kammerhofmuseum in Bad Aussee (Steiermark)
– “L’unico figlio dell’eterno padre …”. Eine Sammlung geistlicher Lieder der Gegenreformation und ihr Fortleben in der mündlichen Überlieferung der Gegenwart
– Der Sound der neuen Berner Fastnacht
– Einwanderer-Musikkulturen in Vorarlberg. Musik, Tanz und Vorarlberger Dialektlied zwischen interner Praxis, öffentlicher Präsentation und interkultureller Kommunikation
– “Mit der Bikkel, die Schaufel, Caretti”. Zur musikalischen Identität der Trentiner Nachkommen in Vorarlberg
– Zwischen “Schuljugend”, “nationaler Eigenart und Uebermut”. Auf der Suche nach dem Volkslied um die Wende ins 20. Jahrhundert
– Der Tyroler Landsturm. Ein Nationalsängerlied und seine Reise durch die amerikanische Populärmusik des 19. Jahrhunderts
– Was lehren uns die Dichter über Volksmusik? Die schöne Literatur als Quelle der Volksmusikforschung
– Wie kommt der Ton auf die CD? Wicklen, Kleben, Bangen … und digital Bearbeiten – dargestellt am Beispiel der Sammlung Quellmalz und ihrer Auswahl Edition