Dieser Band lotet die Veränderungen regionaler und lokaler Kulturräume hin zu offenen Räumen im Zuge der Globalisierung aus und spürt den Folgewirkungen für die Kunst und die Literatur im Besonderen nach.
Dieser Band lotet die Veränderungen regionaler und lokaler Kulturräume hin zu offenen Räumen im Zuge der Globalisierung aus und spürt den Folgewirkungen für die Kunst und die Literatur im Besonderen nach.
Im Zuge der Globalisierung und der Neuordnung Europas ist die Bedeutung der Nationalstaaten mehr und mehr geschwunden und im Gegenzug die Bedeutung der Regionen wiederentdeckt worden. Die regionalen und lokalen Kulturräume sind längst offene Räume. Künstler, Intellektuelle, Autorinnen und Autoren sind permanent unterwegs, in anderen Ländern, in fremden Kulturen, in virtuellen Welten. Sie bleiben vielfach der Herkunftsregion verbunden, sprengen aber zugleich die Grenzen des Provinziellen.
In jeder Region fördert das kollektive Gedächtnis die Entwicklung einer eigenen, möglichst unverwechselbaren Identität. Regionale Kultur- und Literaturgeschichtsschreibung muss diese Prozesse sichtbar machen und gleichzeitig im Auge behalten, wie die ganz spezifischen Entwicklungen in einer Region im Zusammenhang stehen mit nationalen und internationalen Strömungen. Südtirol ist ein besonders interessanter Modellfall, ist doch in dieser Region das Phänomen der Mehrsprachigkeit und der Transkulturalität immer schon präsent und lange genug ein Zankapfel der Kulturpolitik gewesen; inzwischen aber ist in diesem Land eine Entwicklung eingeleitet worden, die in vielem für andere Regionen geradezu vorbildhaft erscheint.
Aus dem Inhalt:
Roger Vorderegger
Literaturgeschichte oder Kulturraumforschung? Methodologische und systematische Problemstellen regionaler
Gertrude Cepl-Kaufmann
Vergessen und Entdecken. Region als Suchort. Zum Beispiel: Das Rheinland
Toni Bernhart
Literaturgeographie als Literaturgeschichte. Theorien und Modelle
Anton Unterkircher
Die Spur des Verschwundenen. Vom Nutzen der Lexikographie für die Literaturgeschichte – das „Lexikon Literatur in Tirol”
Christine Riccabona
Südtirol. Eine Elegie. Kristian Sotriffers kulturgeschichtliche Erkundungen von Region und Landschaft
Barbara Siller
Topographie Dorf. Darstellungen dörflicher und kleinstädtischer Räume in ausgewählten Texten aus dem Literaturraum Südtirol
Sigurd Paul Scheichl
Die Rückkehr in die Regionalliteratur. Karl Schönherr und Franz Kranewitter
Jürgen Joachimsthaler
Kultur-Innenraum und Kultur-Innenzeit. Eine kurze Reise durch Regionen, Narrative, Behälter-Räume, Semiosphären und andere Konzepte
Klaus Amann
Regionale Kulturgeschichte ohne Region? Mittelalterliche Chroniken in Vorarlberg
Anke Bosse
Regionale Literaturgeschichtsschreibung zwischen lingualem, territorialem und temporalem Prinzip
Jürgen Thaler
Region, Semiotik, Geschichte. Ein Versuch
Lav Subaric
Praxis der regionalen Literaturgeschichtsschreibung aus latinistischer Sicht
Irene Zanol
Die integrative Kraft regionaler Literatur(-wissenschaft)? Beobachtungen zur Rezeption der Werke Georg Paulmichls in Südtirol
Ulrike Tanzer
Innensichten – Außensichten. Möglichkeiten und Grenzen regionaler Kultur- und Literaturgeschichtsschreibung am Beispiel Tirols/Südtirols
Eleonore De Felip
“Nenne die Namen der Gegenstände (Bettel / Blume) als gehörten sie mir” – “Und baute aus Honigen mein Haus.”Formen von Sprachmagie in Gedichten von Sepp Mall, und Oswald Egger.