2014 widmete das Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum dem Buchdruck in Tirol eine Ausstellung. Anlass dafür bot das 375-Jahr-Jubiläum des Universitätsverlags Wagner, dessen kulturhistorischer Bedeutung das besondere Augenmerk galt. Zum Abschluss dieser Ausstellung stellten internationale Fachexperten im Rahmen einer wissenschaftlichen Tagung ihre Forschungen zum Buchdruck in Tirol und seinen Nachbarräumen bis 1700 vor.
Die verschriftlichten und vielfach erweiterten Arbeiten dokumentieren anschaulich die überregionalen Verbindungen Tirols in der Frühzeit des Buchdrucks. Hans-Jörg Künast (Augsburg) untersucht die Literaturversorgung Tirols durch Augsburg und dessen herausragende Bedeutung als Druckort. Mit dem Druckerprivileg und der Zensur in der Bischofsstadt Salzburg befasst sich Gerhard Plasser (Salzburg), den frühen Buchdruck im Vorarlberger Raum deckt der Beitrag von Norbert Schnetzer ab. Speziell zum Raum Tirol forschten Silvano Groff (Trient/Trento) mit einem Überblick über die frühesten Drucke im Trentino, Hansjörg Rabanser (Innsbruck) mit ältesten Quellenbelegen zur Buchdruckergeschichte Innsbrucks sowie Stefan Morandell (Kaltern) und Johannes Andresen (Bozen) mit der Fokussierung auf die frühen Druckorte Brixen und Bozen. Franz Gratl (Innsbruck) widmet sich speziellen Kleinoden des frühen Buchdrucks, Notendrucken, die sich im Benediktinerstift Marienberg erhalten haben. Der Band enthält auch den viel beachteten Festvortrag von Murray G. Hall über die Rolle des österreichischen Buchhandels im Ersten Weltkrieg.