Eine nicht alltägliche Karriere –
Lebenserinnerungen einer Tiroler Malerin der Jahrhundertwende
Bereits als junges Mädchen begann Anna Knittel (1841-1915) zu zeichnen. Als eine der ersten Studentinnen besuchte die aus Elbigenalp stammende Tirolerin die Kunstakademie in München. In den Blickpunkt der Öffentlichkeit geriet die junge Malerin allerdings zunächst durch einen gefährlichen Einsatz bei der Aushebung eines Adlernestes in den heimatlichen Bergen. Der Schriftsteller Ludwig Steub machte diese Geschichte 1863 unter dem Titel “Das Annele im Adlerhorst” publik, und bis heute wird die Erinnerung an Anna Stainer-Knittel von der Figur der Geier-Wally geprägt, die den Blick auf das künstlerische Schaffen der Malerin überlagert.
Anlässlich ihres 100. Todestages lenkt dieses Buch den Fokus verstärkt auf Leben und Werk Anna Stainer-Knittels, die im Bereich der Porträtmalerei erste Erfolge verzeichnete und ihren Lebensmittelpunkt in Innsbruck fand. Hier lernte sie ihren späteren Mann Engelbert Stainer kennen, hier wuchsen auch ihre vier Kinder auf. Das künstlerische Spektrum umfasste bald auch Landschaftsgemälde und Blumenmalerei.
Nina Stainer, eine Nachfahrin Anna Stainer-Knittels, stellt autobiographische Aufzeichnungen und Briefe der Malerin in den Mittelpunkt und gibt einen unmittelbaren Einblick in den nicht immer leichten Lebensalltag einer Tiroler Künstlerin an der Wende zum 20. Jahrhundert.