Eine historische Flüchtlingsodyssee: Wie Auswanderer aus Tirol und dem Rheinland vor 150 Jahren in Peru eine neue Heimat fanden.
Auch aus Tirol mussten Menschen fliehen
Dass aus Tirol sowie dem heute als Einwanderungsziel so begehrten Deutschland einst viele mittelständische Bauern und Handwerker auswandern mussten, ist heute fast vergessen. Und doch verließen hier allein zwischen 1850 und 1860 über eine Million Menschen ihr Land für immer. Die wirtschaftspolitische Entwicklung nach dem Revolutionsjahr 1848 hatte viele Menschen zu Modernisierungsverlierern gemacht. Der neu entstandene Industriezweig “Migration” rief auch einen Baron aus Hessen auf den Plan, der als Auswanderungsagent im Sold des einwanderungsbedürftigen südamerikanischen Landes Peru stand. Und der machte den auf ein besseres Leben in Übersee Hoffenden Angebote, die sie als schuldlos Verarmte nicht ausschlagen konnten. Auch wollte er mit den braven Katholiken in Südamerika ein katholisches Gegengewicht zur “freimaurerischen” Einwanderung in Nordamerika etablieren, was den Tirolern ebenfalls nicht schlecht gefiel.
Ein Irrfahrt voller Verluste auf der gefährlichsten Seeroute der Welt
Die Aktion des Barons geriet zu einer Irrfahrt, die auch die gegenwärtig in Europa geschehenden Migrationsereignisse in vielerlei Hinsicht in den Schatten stellt. Eine mehrmonatige Fahrt in einem engen Segelfrachtschiff auf der gefährlichsten Seeroute der Welt rund Kap Hoorn und eine zwei Jahre dauernde, verlustreiche Odyssee kinderreicher Familien über die riesigen Gebirge der Anden sind ebenso Stoff dieses Buches wie der anschließende Kampf der Ausgewanderten um eine wirtschaftliche Integration in der Isolation eines entlegenen Urwaldgebiets.
„Ich bin beeindruckt von der nicht zu überbietenden Vollständigkeit und Genauigkeit Ihrer in dem Buch ausführlich niedergelegten Fakten und nachvollziehbaren Schlussfolgerungen aufgrund Ihrer jahrzehntelangen Recherchen und Nachforschungen.“
Heinz Slupetzky